Definition von Fundraising – Marketing für gemeinnützige Institutionen?
Unter Fundraising wird oft das reine Akquirieren von Spendengeldern verstanden. Doch dabei ist es viel mehr! Tatsächlich beinhaltet es eine Vielzahl der üblichen Marketing-Instrumente – gezielt für gemeinnützige Institutionen.
Zum Fundraising gehören Aufgaben, wie die systematische Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle sämtlicher (Marketing-) Aktivitäten einer gemeinnützigen Organisation (engl.: Non-Profit-Organisation, kurz: NGO) , welche darauf abzielen, benötigte Ressourcen zu beschaffen. Ressouren wie:
- Geld-
- Sach- und
- Dienstleistungen
Wie beim Unternehmens-Marketing werden mögliche Ressourcen-Lieferanten (Spender, Stifter, Sponsoren) Zielgruppengerecht angesprochen. Ressourcen-Lieferanten können:
- Privatpersonen
- Unternehmen
- Stiftungen
- öffentliche Institutionen
- etc sein.
Die zentrale Frage des Fundraising ist: Warum sollten potentielle Ressourcen-Bereitsteller eine NGO unterstützen?
Welche Motivation oder welches Bedürfniss könnten sie haben? Welchen Nutzen könnten sie daraus ziehen?
Fakt ist: Die wenigsten Menschen spenden aus selbstlosen Gründen. Deshalb haben Crowdfunding-Spendenplattformen wie ” Startnext ” zum Beispiel eine ausgeklügelte Strategie: Spender werden mit kleinen und großen “Dankeschöns” beschenkt. Von der Postkarte, über Gutscheine bis hin zu (Unternehmens-) Beteiligungen geht da alles. Hier haben Helfer einen klaren Gegenwert oder Nutzen – selbstlos ist hier kaum einer.
Einige Menschen mehr – und Stiftungen sowieso – helfen wegen ideeller Werte. Darauf setzt zum Beispiel die Plattform ” Betterplace ” – diese betreibt ihre Kampagnen mit emotionaler Ansprache. Kinder in Not, Flüchtlinge, verdurstete Tiere – das sind hier die Themen.
Andere Portale wie z.B. ” Companisto ” verfolgen garkeinen gemeinnützigen Zweck, sondern verstehen sich als Crowdfunding-Investment-Beschaffer. D.h hier geht es um die Finanzierung von Geschäftsideen mit klar definierten Gewinnchancen für Investoren.
Sponsoring dient oft der Image-Steigerung
Unternehmens-Chefs als Privatpersonen stiften möglicherweise aus ideellen Werten. Unternehmen an sich natürlich eher, weil sie z.B.
- das Unternehmens-Image positiv beeinflussen wollen -> Öffentlichkeitsarbeit durch Sponsoring.
- Steigerung der Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen
- zeigen von gesellschaftlicher Verantwortung (soziales Marketing)
Hier wird Fundraising wie beim B-to-B-Marketing betrieben. Schwerpunkt-Maßnahmen sind:
- Direkt-Marketing
- Persönlicher Kontakt (bereits bestehend oder auch zweckorientiert angebahnt)
- Mailing (Kalt-Mailings, Mailings zur Spenderbindung, Upgrading-Mailings)
- Telefon-Fundraising
- persönlicher Verkauf
- Straßen- und Haustürsammlung
- Themen- oder projektbezogene Kollekten (im kirchlichen Bereich)
- Verkaufsförderung
- Stand-Aktionen
- Event-Marketing (Veranstaltung zu Kommunikationszwecken)
- PR- und Social-Media-Marketing mit Content / Berichten in Massenmedien
- Presse, Hörfunk, Fernsehen
- Web-Seiten, -Blogs
- social networks
- Mobile-Marketing
- SMS-Spende. Hier ist möglicherweise die Nutzung von Bluetooth- und Geofence-Marketing die Zukunft!
- Charity Shopping. Hier positionieren sich NGO´s auf Onlineplattformen, bei denen Verkäufer einen Teil der Kaufsumme an eine gemeinnützige Einrichtung spendet.
Perfekt sind natürlich Kooperationen mit Unternehmen als Ressourcn-Geber, die auf Dauer ausgelegt sind.
Websites und Online-Portale sind übrigens DIE Basis für alle oben genannten Fundraising-Maßnahmen!
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