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Einfluss-Interessen-Matrix

Die Einfluss-Interessen-Matrix ist ein etabliertes Instrument im Stakeholder-Management, das dazu dient, Stakeholder systematisch zu priorisieren. Sie visualisiert, wie groß der potenzielle Einfluss einer Anspruchsgruppe auf ein Projekt oder Vorhaben ist – und wie stark gleichzeitig ihr Interesse daran ausgeprägt ist. Daraus lassen sich passgenaue Kommunikations- und Beteiligungsstrategien ableiten.

Zweck und Nutzen

Nicht alle Stakeholder sind gleichermaßen relevant oder aktiv. Mit der Einfluss-Interessen-Matrix gelingt es, diese Vielfalt zu strukturieren – und Ressourcen gezielt auf die wichtigsten Gruppen zu konzentrieren. Insbesondere bei Projekten mit vielen Beteiligten, begrenzter Zeit und sensibler Öffentlichkeitswirkung ist die Methode unverzichtbar.

Die Matrix hilft dabei:

  • potenzielle Unterstützer:innen und Gegner:innen frühzeitig zu erkennen,
  • Einflussverhältnisse realistisch einzuschätzen,
  • Beteiligungsintensität zu planen,
  • Kommunikationsmaßnahmen zu differenzieren.

Vier klassische Felder der Matrix

Einfluss Interesse Typ Empfehlung
Hoch Hoch Schlüsselakteure Eng einbinden, aktiv beteiligen
Hoch Niedrig Machtakteure Regelmäßig informieren, gezielt konsultieren
Niedrig Hoch Unterstützer:innen Wertschätzen, gezielt aktivieren
Niedrig Niedrig Beobachter:innen Beobachten, ggf. punktuell einbinden

Verbindung zu anderen Methoden

Die Einfluss-Interessen-Matrix kann mit dem Salienz-Modell nach Mitchell (Macht, Legitimität, Dringlichkeit) kombiniert oder durch das 2in1-Zielgruppenmodell (nach Braun-Speck) vertieft werden, um auch weiche Faktoren wie Motive, Kommunikationsbedürfnisse oder Werthaltungen zu erfassen.

Praxisbeispiel

In der Nachhaltigkeitspraxis – z. B. bei der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts nach DNK oder GRI – bildet die Matrix eine Grundlage für die Wesentlichkeitsanalyse: Welche Stakeholder sind wie stark betroffen, und welche Themen sind aus ihrer Sicht wesentlich? Eine strukturierte Visualisierung fördert hier Klarheit und Nachvollziehbarkeit.

Verknüpfte Begriffe

Quellen

  1. Braun-Speck, S. (2023): Stakeholder-Management im Kontext von Nachhaltigkeit, Hausarbeit im Rahmen der Fortbildung zum Nachhaltigkeitsmanager
  2. BMI (Bundesministerium des Innern und für Heimat):
    Organisationshandbuch – Stakeholderanalyse

Weiterführend zur praktischen Anwendung in KMU:

EinflussInteressenMatrix, StakeholderAnalyse, StakeholderManagement, Priorisierung, Wesentlichkeit