In Schulen treffen sich täglich Hunderte bis Tausende Lehrkräfte und Schüler (m/w/d). Um das Ansteckungsrisiko zu mindern, soll die Personendichte entzerrt werden. Als Möglichkeit wird vor allem Hybrid- oder Wechselunterricht angedacht, was eine Klassenteilung auf Vor- & Nachmittag oder tageweisen Unterricht notwendig macht. Doch: Das geht auch anders. Mit #Unterricht-im-Hotel beziehungsweise in außerschulischen Klassenräumen, wodurch auch das Corona-gebeutelte Gastgewerbe unterstützt werden könnte.

Kitas und Schulen sind systemrelevant. Ohne diese, als organisatorischer Unterbau, funktioniert unsere Infrastruktur, unsere Gesellschaft nicht – deshalb sollen sie offen bleiben. Vor allem sind sie elementar wichtig für Kinder und Jugendliche. Wenn Hybrid- und Wechselunterricht nicht die Lösung sein können, was dann?

Hotels haben oft nicht nur WLAN, sondern auch komplett ausgestattete Konferenzräume mit Whiteboards, etc.

“Wäre es da nicht eine gute Idee, die Personendichte in Schulen zu verringern, indem einige Jahrgänge ihren Unterricht in solchen Hotel-Konferenz- bzw. Tagungsräumen bekommen? Damit könnte die Corona-Ansteckungsgefahr gesenkt werden und Hotels wirtschaftlich gestärkt werden.” Die Schüler und Lehrkräfte der oberen Jahrgänge, insbesondere die Abschlussklassen –  würden nicht mehr in die Schule fahren, sondern in nahegelegene Hotels und dort ganz normal unterrichtet werden.

Die Schüler der anderen Klassen können dann auf frei gewordene Räume in der jeweiligen Schule verteilt werden. Das Verteilen geht teilweise relativ leicht, weil oft zwei Klassenräume nur durch eine Zwischentür oder kleines Lernatelier dazwischen getrennt sind. Mehr Lehrer sind deshalb nicht zwingend notwendig, aber selbst wenn: siehe unten. Auch dazu gibt es eine Idee.

Die teilnehmenden Hotels bekommen eine angemessene Raumnutzungsgebühr, anstatt auf Hilfen vom Staat angewiesen zu sein. Wenigstens deren Fixkosten und Unternehmergehalt sollte damit gedeckt werden können. Damit würde dem Gastgewerbe und einigen direkt oder indirekt daran hängenden Lieferbetrieben geholfen werden.

Mit dieser Lösung würde das Bildungssystem übrigens in manch einer Hinsicht der digitalen Wirtschaft folgen:

Arbeiten (hier: Lernen), von jedem Ort der Welt

ist immerhin eine der maßgeblichen Veränderungen durch Digitalisierung und wenigstens in der IT- & Medienbranche seit vielen, vielen Jahren normal.

Die Idee mit dem #Unterricht_im_Hotel hatte ich direkt getwittert (siehe 1. Screenshot) und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier äußerte diese Idee rund 10 Tage später in der Bild am Sonntag (Screenshot 2). Er sprach dabei auch von Restaurants – dort gibt es Platz und WLAN, aber: keine Whiteboards, Flipcharts, etc.

Auf Twitter wurde die Idee dann weiter diskutiert und weiter entwickelt. Beispielsweise wurden diese außerschulischen Klassenräume im Gastgewerbe mittlerweile auch als Co-Learning-Spaces betitelt, was aber nicht der richtige Ausdruck wäre, da CoWorking > CoLearning meinen würde, dass EINZELNE Personen (hier: Schüler) sich kohortengemischt an einem Ort treffen würden. Natürlich sollten Klassenverbände als Kohorte zusammenbleiben, nicht nur wegen Corona.

Weiterhin schlugen anschließend Mehrere auf Twitter vor, nicht nur Hotels,  sondern auch Bibliotheken als außerschulische Klassenräume zu nutzen.

Nachtrag vom 23.11.: Mittlerweile spricht auch Friedrich Merz davon in der Presse :-)

Twitter-Screenshots dazu:

5.11.:

15.11.

22.11.

Dafür gibt es nicht genug Lehrkräfte?

Um den, auch Corona-bedingten, Lehrermangel auszugleichen, kann es Freelancer4Schools geben. Freiberufler aus der IT- und Medienbranche könnten als Helfer in der Krise, als Lernbegleiter und Aushilfslehrkräfte eingesetzt werden, womit sogar drei Ziele erreicht werden würden:

  • Lehrermangel ausgleichen
  • Freiberufler in Lohn und Brot bringen
  • IT- und Medien-Knowhow in die Schulen bringen.

So kann die Krise im Bildungsumfeld und der Freiberufler-Branche teilweise gelöst werden und sogar nachhaltig förderlich sein.

In der Summe entstehen zwei neue Symbiosen: “Gastgewerbe & Schulen” sowie “Freiberufler & Schulen” – schlussendlich rücken Wirtschaft und Bildungssystem dadurch ein ganzes Stück weit zusammen. Ein Ziel übrigens, welches sich Viele schon lange wünschen – zum Beispiel Ranga Yogeshwar, welchen ich (Susanne Braun-Speck) unter Anderen mal dazu interviewt hatte (in Funktion als nebenberufliche Journalistin, welche die beste Online-Schülerzeitung Deutschlands 2018 & 2020 mit Schülern aufgebaut hat).

 

 

Im Bereich der digitalen sowie nachhaltigen Bildung (BNE) gebe ich seit 2017 Workshops; seit Anfang 2019 häufig für Lehrkräfte und Schüler, ab sofort (8/2020) auch für Betriebe / Institute / Verbände / Behörden / etc. Für meine BNE-Workshops für Schul-/Jugendgruppen wurde ich vor Kurzem auf Bundesebene von RENN/RNE ausgezeichnet :-)

Beliebteste Workshops sind diese:

  1. Online-Konferenzen führen mit BigBlueButton (!)
  2. Planung & Entwicklung von Blogs & Online-Zeitungen
  3. Praxisarbeit mit WordPress / Content-Marketing-Basics
  4. Nachhaltigkeits-Ideen entwickeln für Betrieb, Schule, etc

Besonders aktuell sind dabei sicherlich Workshop 1 und Workshop 4.


Nr. 1: “Online-Konferenzen mit BigBlueButton führen” ist natürlich in Zeiten wie diesen (wegen der Coronakrise), in vielen Branchen elementar wichtig.

In diesem Workshop bzw. dieser Online-Schulung geht es um die Durchführung von Online-Konferenzen mit #BigBlueButton (BBB), welches durch sein Whiteboard sowie (Ether-) Pad die kollaborative Zusammenarbeit von Teams über Distanzen hinweg perfekt möglich macht. Die Nutzung von Online-Konferenztools wie BBB sind ein wichtiger Baustein beim Homeworking bzw. für die Telearbeit im Homeoffice. Es kann als reines Video-Konferenztool genutzt werden, ebenso wie für Blended- und E-Learning.

Mehr Infos > Link


Nr. 2: “Nachhaltigkeits-Ideen entwickeln für Betrieb, Schule, etc” ist ebenso zeitgemäss, denn es geht dabei um Nachhaltigkeit.

In diesem Workshop sollen einerseits theoretische Grundlagen über die Agenda2030 und den 17 Nachhaltigkeits-Zielen vermitteln werden; andererseits werden für das eigene Unternehmen / Betrieb / Institut / Behörde / etc. gezielt Ideen für Nachhaltigkeits-Maßnahmen & -Projekte entwickelt und somit auf den Weg gebracht.

Mehr Infos > Link

Themen wie New Work, Veränderungen durch die Digitalisierung sowie Vereinbarkeit von Beruf und Familie kamen auf die Bühne, in die Barcamp-Sessions und: an die Tische. Selbstständige, Gründerinnen und Frauen in Führung trafen sich am 17. und 18. Mai 2019 in der MuK in Lübeck, beim 2. FiFin-Kongress mit dem Titel: “Meine Arbeitswelten”. Freitagabend wurde zudem der IB.SH-Unternehmerinnenpreises verliehen.

Friederike C. Kühn, Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein, war Gastgeberin des FiFin-Kongresses und Schirmherrin des IB.SH-Unternehmerinnen-Preises.

Schleswig-Holstein soll ein echtes Gründerland werden – die Digitalisierung bietet neue Chancen. Zwar wächst laut IHK-Statistik die Zahl der Unternehmerinnen, aber: da ist noch Luft nach oben. “Die Digitalisierung ist ein aktuelles Zeitthema, das insbesondere Berufstätigen mit Kindern die Chance bietet, flexibel zu Arbeiten.”  sagte Gastgeberin Frederike C. Kühn (Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein) am Freitag unter Anderem in ihrer Begrüßungsrede. “Dabei ist die Selbständigkeit ein Weg, den wir von der IHK fördern.”

Dr. Katarzyna Mol-Wolf von der INSPIRING NETWORK GmbH & Co. (Verlag) forderte in ihrer Keynote-Rede u.a.: “Frauen sollten sich nicht gegenseitig bewerten, sondern sich gegenseitig stärken und solidarisch unterstützen. Jede Frau soll “strahlen” dürfen!” Ministerpräsident von Schleswig-Holstein und aktueller Bundesratspräsident Daniel Günther (Foto oben) sprach kurz vorm Ende der Veranstaltung – er hält Vereinbarkeit von Beruf und Familie für wichtig und selbstverständlich, weswegen er zum Beispiel den Ausbau von KiTa`s fordert.

Weitere Statements oben genannter Persönlichkeiten, stehen bereits im Presseartikel der IHK geschrieben.

Der Kongress bot eine Plattform für aktives Networking.

Neben den Reden auf der großen Bühne, gestalteten die Forumsleiterinnen und rund 200 Teilnehmer (m/w/d) den Kongress zu dem aus, was er wurde: Zu einer aktiven Networking-Veranstaltung mit geplanten Foren-Beiträgen, unvorhergesehenen Barcamp-Sessions und persönlichen Gesprächen in den Pausen. Am späten Freitagvormittag fanden drei Foren statt. Themen: „Netzwerk schlägt Hierarchie: Führung im digitalen Zeitalter“ mit Referentin Christiane Brandes-Visbeck (Kommunikationswissenschaftlerin & Autorin aus Hamburg); sowie „Digital durchstarten – bessere Chancen für Frauen, Solo-Unternehmerinnen und Freiberuflerinnen mit neuen Online-Tools“ mit Referentin Alexandra Brosowski (Autorin & SchreibCoach aus Neumünster) sowie “New Work – Und nun?“ mit Referentin Jennette Rouvel (geschäftsführende Gesellschafterin der SPI GmbH, Ahrensburg und Vorstandsmitglied des HanseBelt e.V.).

Die Autorin dieses Artikels war im Forum von Jeannette Rouvel, welche den Teilnehmern einen Blick in betriebswirtschaftlichen Modelle gab, die NewWork und Vereinbarkeit in Zeiten der Digitalisierung in ihrer Firma möglich machen sollen. Sie sprach von drei Modellen der Organisationsentwicklung: Kultur- und Personalentwicklung sowie Strukturänderungen, welche bei den zukünftigen Veränderungen durch Digitalisierung und NewWork in Unternehmen beachtet werden müssen.

Die Zukunft ist digital und zunehmend agil – verbunden mit Unsicherheit in der Industrie.

“Unternehmen müssen kreativ sein, um besser als der Wettbewerb zu sein!“ sagte Jeanette Rouvel (SPI GmbH u. HanseBelt) u.a. in ihrem Forum. Foto: Susanne Braun-Speck

Ihre Forumsteilnehmer ließ sie Werkzeuge und Modelle vor Ort in Teams erproben. Mit der Systemtheorie „Blau-Rot“ löste sie bei vielen Kopfzerbrechen aus – was Sinn dieser Theorie ist! Gezielt soll quergedacht und versuchsweise verbunden werden, was völlig verschieden ist.

Jeanette Rouvel stellte im Schaubild blaue Probleme mit roten Ansätzen gegenüber. Während die Blauen festgeregelte, oft technischer Natur sind und nur mit Wissen gelöst werden können, sind die roten Probleme flexibel und veränderbar – um sie zu lösen, brauchen Mitarbeiter gute Ideen, Kreativität und Talent. Diese Systemtheorie ähnelt der Vorstellung von rechter und linker Gehirnhälfte, die verschiedene Fähigkeiten haben, welche nur mit „Trick 17“ bewusst vereinbart werden können – ist zumindest die Annahme der Autorin #SBraunSpeck, welche vor wenigen Wochen erst den Neurowissenschaftler Gerald Hüther auf der #NWX19 zum Thema NewWork und Kreativität interviewte.

Ihr Ziel: Deutlich machen, dass die festen, klaren Strukturen des Industrie- durch das agile Digitalisierungs-Zeitalter abgelöst werden – wozu zunächst Denkprozesse verändert werden müssen. Eine Aufnahme von Jeanette Rouvels Forum steht auf Youtube bereit.


Diplomat, Teamplayer, Zicke oder Alpha? Macht & Anpassungsfähigkeit.

Birgit Schliche, Leadership-Consultant bei PlanB sorgte für Erkenntnisse, denen Klischees anhaften. Foto: S. Braun-Speck

Eine sehr lebhafte und spaßige Runde erlebte Beitragsautorin Susanne Braun-Speck (tiefenschaerfe.de und Mitautorin des Bertelsmann Booksprints „Vereinbarkeit 4.0“) bei der Barcamp-Session von Birgit Schiche, Leadership-Consultant aus Hamburg.

Die Fachfrau für Geschlechter unterschiedliches Kommunikationsverhalten sorgte für viele Lacher und interessante Diskussionen wegen klischeehafter Stereotypen – die doch viele Wahrheiten zeigen. Session-Thema waren u.a. typische Kommunikationsmodelle – die weibliche des „Kaffeekränzchens“ bei dem gemeinschaftlich, auf Augenhöhe, als Teams agiert wird und: bei dem Frauen sich gleichmachen und nicht aus der Reihe tanzen – weswegen sie seltener in Führungspositionen sind!

Dem Gegenüber steht das männliche Kommunikationsmodell der „Seilschaften“, bei dem es „laut“ ums Hervorheben der eigenen Person geht – und nicht um Inhalte; um einen sportlichen Wettkampf mit dem Ziel:  in der Hierarchie möglichst weit Vorne zu stehen und zu „gewinnen“. Was die anderen davon halten, ist den Männern egal.

Besonders interessant war auch das „Johnestone“ Statusmodell (siehe Foto), bei dem Menschen in einem Team die Rollen und Positionen wechseln – bewusst oder unbewusst. Birgit Schliche verdeutlich´te den Teilnehmern, wann und wie sie von einer Rolle in die nächste gelangen, und was vielleicht helfen würde, um von einer tiefen (Teamplayer- oder Zicken-Rolle), in eine hohe Position (Diplomaten- oder Alpha-Rolle) zu gelangen.


In der Mittags-, wie in der Kaffeepause im Anschluss des Barcamps, sowie Abends nach der Preisverleihung (Foto: Büfett im Kolosseum), war ausreichend Zeit zum Netzwerken und für persönliche Gespräche. Dabei kamen insbesondere Probleme bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf „den Tisch“. Dabei waren Freiberuflerinnen, mittelständische Arbeitgeberinnen, genauso wie Führungskräfte z.B. von Lübecks größtem Arbeitgeber Dräger.


Abends: IB-SH Unternehmerinnen-Preisverleihung im Kolosseum

Im Anschluss an den FiFin-Kongress ging es ab 18 Uhr mit alten und neuen Gesichtern weiter. Bis zur Bekanntgabe blieb es spannend im Kolosseum in der Kronsforder-Allee in Lübeck: Weder Schirmherrin Frederike C. Kühn, noch Justiz- und Gleichstellungsministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack, Lübecks stellvertretender Stadtpräsident Klaus Puschaddel oder Erk Westermann-Lammers, Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH), wussten vorher, welche Unternehmerin den diesjährigen Unternehmerinnen-Preis der IB.SH gewinnen und wer Newcomerin des Jahres sein würde.

Die Unternehmerin Manuela Görcke (Foto: mit Urkunde in der Hand mittelinks) von der OTHEB GmbH überzeugte die Jury mit ihren psychosozialen Beratungsleistungen für Mitarbeiter von Unternehmen und erhielt ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro, sowie eine Skulptur des schleswig-holsteinischen Künstlers Volker Tiemann als Trophäe. „IB.SH-Newcomerin 2019“ wurde Claudia Valder (Foto: mit Urkunde in der Hand mitterechts), Geschäftsführerin der Systema Natura GmbH, welche Spezialistin im Bereich Prozessoptimierung und Analytik pflanzlicher Wirkstoffe ist.

 

 

Berufstätige mit minderjährigen Kindern oder pflegebedürftigen Verwandten tragen eine doppelte Last – sie müssen Familien- und Arbeitsleben vereinbaren – aber wie? Trifft es Selbstständige besonders hart? Jeder Tag wird zur Herausforderung. Homeoffice-Arbeit macht das Einigen etwas leichter. Trotzdem kommt das Privatleben zu kurz? Welche Probleme treten auf und was könnte helfen? Die Digitalisierung? Was bedeuten „Vereinbarkeit“ und „NewWork“ für Unternehmen? Und: Wie sieht es mit der Altersversorgung von Selbstständigen aus?

Darauf liefert das gemeinfreie Buch „Vereinbarkeit 4.0“ von der Bertelsmann-Stiftung einige Antworten. Das Werk wurde am Tag der Arbeit, dem 1. Mai 2019, veröffentlicht. Geschrieben wurde es per book sprint* von 49 Autoren mit 46 Einzelbeiträgen auf rund 240 Seiten.

Einer der Autoren ist Susanne Braun-Speck, tiefenschaerfe.de, aus Reinfeld (Holstein). Von ihr im Buch enthaltene Beiträge sind:

Jobsharing in Führungspositionen Seite 83-86 (in Kapitel 3) sowie

Selbstständige & ihr Leben ohne Netz und doppelten Boden” Seite 164-170 (in Kapitel 7) .

Die Bertelsmann-Stiftung hat in ihrer Ankündigung dazu, auf dem Portal zukunftderarbeit.de, unter Anderem geschrieben:

“Auf Basis der Erkenntnisse unseres vorherigen Projekts kamen wir zu dem Ergebnis, dass Vereinbarkeit 4.0 weit differenziertere Fragestellungen aufwirft: … zum Beispiel Arbeit und soziale Sicherung: Sollte nicht jeder, der arbeitet, auch entsprechend sozial abgesichert sein? Egal, ob die Arbeit abhängig oder selbstständig erfolgt – und ob überhaupt in Zukunft noch genug Erwerbsarbeit für alle vorhanden ist?“

Auf diese Fragestellung antwortet unter anderem Braun-Specks Beitrag in Kapitel 7: “Selbstständige & ihr Leben ohne Netz und doppelten Boden”.

Darin wird klar, was die besonderen Bedürfnisse und Probleme kleiner Selbstständiger und Freiberufler sind und liefert auch gleich eine mögliche Lösung mit: Die SAK, eine Sozialkasse für Alleinerziehende und Kleinunternehmer. Im Rahmen der aktuellen Diskussionen rund um die Altersversorgung von Selbstständigen ein hochaktuelles Thema.

Das PDF-Werk ist auf diversen Portalen der Bertelsmann-Stiftung abrufbar, ebenso wie auf dem von der Autorin Susanne Braun-Speck: hier online lesen oder herunterladen


Was ist ein Booksprint und wie lief dieser ab?

Ein Book Sprint oder Booksprint ist eine Methode zum gemeinschaftlichen Konzipieren, Schreiben und Veröffentlichen von Büchern. Zum Start des Prozesses von oben genanntem Booksprint gab es im Oktober 2018 ein Treffen in Berlin, was die Bertelsmann Stiftung organisierte. Mehr als 20 potenzielle Autoren nahmen daran teil. Gemeinsam diskutierten sie über das Thema und erarbeiteten einen ersten Entwurf für die Gliederung. In der Folgezeit haben die Autoren, soweit möglich,  ihre Texte in offenen Dokumenten mit allen geteilt und sich auf diese Weise auch für konstruktive Kritik geöffnet. Das Spannende daran: Sie haben nicht nur über die Auswirkungen des digitalen Arbeitens gesprochen, sondern die Digitalisierung des Prozesses auch ausführlich selbst gelebt.

Am Tag der Arbeit, dem 1. Mai 2019, wurde es von der Bertelsmann-Stiftung offiziell veröffentlicht und steht zunächst als PDF (online lesen oder herunterladen) zur Verfügung. Mitte Mai soll das Printwerk erscheinen.


Meine Umfrage mit 11 Fragen zum Beitrag in Kapitel 7:

Gerade Unternehmer haben selbst ständig zu tun, arbeiten nicht selten an 7 Tagen/Woche und sind oft im Stress. Zudem leben viele davon ohne Netz und doppelten Boden – ohne soziale Absicherung; manchmal bis zum Lebensende. Ist das so? Wie sind andere Selbständige sozial abgesichert? Für den Booksprint-Beitrag: “Selbstständige & ihr Leben ohne Netz und doppelten Boden” S.164-170 (Kap. 7) wurde im Winter diese Umfrage erstellt. Sie ist noch aktiv – mitmachen geht weiterhin.

(Bitte beachten: Dies ist keine wissenschaftliche Erhebung.)

Diese Umfrage läuft anonym! Bitte seien Sie ehrlich zu sich selbst und geben Antworten, die bestmöglich der Wahrheit entsprechen. Da dieses wichtige Thema viele Facetten und damit entsprechend ausführliche Antworten hat, nehmen Sie sich bitte 5-10 Minuten Zeit dafür.

Wie Andere abgestimmt haben sehen Sie, nachdem Sie Ihre jeweilige Wahl getroffen haben!

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Fragen zur Vereinbarkeit & Stress:

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Fragen zur Digitalisierung & familienfreundliche Betriebe:

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Fragen zu Risiken & Sozialversicherungen von Selbständigen:

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Für die Statistik / den Vergleich wer hier mitgemacht hat:

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Vielen Dank; das war für den Moment die letzte Frage!

Anders als bei typischer Teilzeitarbeit, bei der Aufgaben und Rollen in verschiedene Positionen aufgeteilt und somit fachlich und inhaltlich getrennt werden, ist Jobsharing insbesondere für Arbeitsplätze geeignet, die sich aufgrund von Strukturen und Verantwortlichkeiten nicht auf mehrere Personen verteilen lassen. Bezüglich der Frage: “Funktioniert Jobsharing auch in Führungspositionen?” hat sich Susanne Braun-Speck / tiefenschaerfe.de umgehört, das insbesondere am 7. März 2019 auf der #NWX19, der dritten:

New Work Experience in der Elbphilharmonie Hamburg

Rund 1.800 Teilnehmer und Gäste tauchten in die neue Arbeitswelt ein – mit Themen rund um neue Arbeits(zeit)modelle, Vereinbarkeit, Wohlfühlatmosphäre, kreativer Weiterentwicklung z.B. durch WOL (Working Out Loud), agile Mindsets, Homeoffices sowie mobile & Co-Working-Arbeitsplätze – das in Zeiten von digitaler Transformation und Arbeitsplatzbedrohung durch künstliche Intelligenz.

Autor des Artikels / copyright by: Susanne Braun-Speck (tiefenschaerfe.de und sii-kids.de), u.a. veröffentlicht im Booksprint #Vereinbarkeit von der Berteilsmann-Stiftung Foto oben: XING, Foto unten: #SBraunSpeck

“New Work” bezeichnet die Gesamtheit der modernen, orts- und zeitunabhängigen sowie flexiblen Arbeitsformen und -methoden im globalen und digitalen Zeitalter. Die Idee dazu soll auf den österreichisch-US-amerikanischen Philosophen Frithjof Bergmann zurückgehen. Sie wurde von dem deutschen Psychologen, Informatiker und Autor Markus Väth weiterentwickelt. Zentrale Werte der „Neuen Arbeit“ sind laut Bergmann Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe an Gemeinschaft, sowie Arbeit, die man wirklich mag und als sinnhaft versteht.

Laut dem Zukunftsinstitut, mit Sitz in Frankfurt am Mein, ist das Zeitalter der Kreativ-Ökonomie angebrochen – und es gilt Abschied zu nehmen von der industriellen Leistungsgesellschaft; Abschied von festen hierarchischen (Macht-) Strukturen mit engen Arbeitsvorgaben und -zeiten. Nine-to-five-Jobs sind nicht mehr “in”. Das selbstbestimmte Handeln mit freier Zeiteinteilung, auch in virtuellen Teams und Kreativitäts-Entfaltung steht zukünftig im Vordergrund. “New Work” verlangt von den Menschen in Wirtschaft und Gesellschaft eine entsprechende Haltung; Kinder und Jugendliche sollen selbstentdeckende, freiheitliche Bildung erleben dürfen; Transparenz, Offenheit und Wertschätzung unter anderem durch “Kommunikation auf Augenhöhe” sind gewollt, ebenso wie Diversity (Dt: Vielfalt). 

Von all dem und noch viel mehr sprachen auf der #NWX19 in der “Elphi”: Gerald Hüther, Ricardo Semler, Sascha Lobo, Kathrin Menges, Fréderic Laloux, Jutta Allmendinger, Joschka Fischer, und viele mehr. 

Jobsharing: Ein Modell der neuen Arbeitswelt

Wie oben schon genannt, sind beim Jobsharing Aufgaben und Rollen NICHT in verschiedene Positionen aufgeteilt und NICHT fachlich und inhaltlich getrennt, sondern werden von zwei Mitarbeitern erledigt. So, als wären sie eine Person. Als CHAN bekleiden zum Beispiel Christiane Haasis (links im Bild) und Angela Nelissen (rechts im Bild) zusammen eine Führungsposition. CHAN ist “Vice President Refreshment DACH” bei Unilever in Hamburg und als stellvertretende “Persona” für beide und von beiden Führungskräften entwickelt worden. 

Nach Studienabschlüssen in BWL und Internationalem Management starten Christiane Haasis und Angela Nelissen ihre jeweiligen Karrieren bei Unilever. Es folgten Positionen in der Strategieführung und Markenentwicklung sowie im operativen Vertrieb einzelner Sparten. Dabei kreuzten sich ihre Wege immer wieder, bis sie einige Jahre später die Körperpflegemarke “Dove” gemeinsam für Europa verantworteten. Eine als strategische Markendirektorin, die andere als operative Länderchefin. Nach 15 Jahren im Unternehmen beschäftigten sich beide damit, welchen anderen Weg es geben könnte, um Karriere / Arbeit und Familie besser zu vereinbaren. Zu dieser Zeit entstand die Idee für das Job-Tandem. Weltweit sind sie aktuell das einzige Duo, das sich auf so hoher Ebene einen Job teilt. 

Zwei Powerfrauen in einer Person im Interview

Im Interview auf der #NWX19 erzählten sie der Freiberuflerin Susanne Braun-Speck, tiefenschaerfe.de/sii-kids.de und dem Jugendredakteur Philipp Nuhn, stellvertretend für erkant.de, mehr von ihrem “Doppelkopfleben” beim Jobsharing. Damit das Tandem CHAN authentisch im Interview wiedergespiegelt wird, wurden auch hier die Antworten wie von einer Person wiedergegeben. Das “Du” gehörte zum guten Ton der Veranstaltung. 

Ihr tretet zusammen und auch einzeln unter dem Namen CHAN auf? 

Ja. CH ist das Kürzel von Christiane, AN das Kürzel von Angela. Wir sind zwei Menschen, verstehen uns im Job aber für den Arbeitgeber und Kollegen als eine “Persona”. Unsere Vorstellungen von Beruf und Arbeit sind sehr ähnlich, Qualifikationen und Kompetenzen sind vergleichbar, Tantiemen werden zu gleichen Teilen ausgeschüttet. Wir sind Eins und agieren als eine Person. Im Außenverhältnis sind wir gegenseitig jederzeit ersetzbar. 

Wie lange arbeitet Ihr inzwischen als Tandem? 

Seit 2009 sind wir im Jobsharing aktiv. Erst verantworteten wir als Category Direktor das Food-Geschäft, seit 2014 das Eis- und Teegeschäft von Unilever; aktuell in der Rolle als Vice President Refreshment für Deutschland, Österreich und die Schweiz (ca. 1mrd € Außenumsatz). 

Wie werden zwei Köpfe zu einer Führungskraft? 

Vieles ist eine Frage der Organisation. Wir sind zum Beispiel unter derselben E-Mail-Adresse erreichbar. Projekte teilen wir zwar unter uns auf, halten uns aber informiert. Wenn zum Beispiel unser direkter Vorgesetzter einen Ist-Zustand zu einem Projekt abfragen möchte, kann er stets davon ausgehen, dass wir beide eine plausible Antwort darauf geben können. 

Wie sieht das Jobsharing in der Praxis aus? 

Von einem üblichen Fulltimejob arbeiten wir beide 60%, sodass jeweils 10% der Arbeitszeit zwecks Austausches und Planung überlappen. Wie wir uns organisieren, klären wir unter uns. Einzelne Aufgaben verteilen wir nach persönlichen Schwerpunkten und Kernkompetenzen. Für Außenstehende kommunizieren wir sehr klar, wer welches Projekt gerade federführend leitet oder, ob wir zu zweit im Wechsel aktiv sind. Eine von uns arbeitet Montag bis Mittwoch, die andere von Dienstag bis Freitag; an zwei Tagen davon nur bis zum Nachmittag. Ansonsten ist es ganz normale Teamarbeit, bei der regelmäßige Infos und Unterlagen ausgetauscht werden, etc.  

Was ist wichtig, damit Jobsharing tatsächlich funktioniert? 

Wichtig sind vor allem gemeinsame Ziele, offene und ehrliche Kommunikation untereinander, aber auch mit den Chefs und Kollegen. Und, dass wir alle digitalen Tools nutzen (E-Mail, Microsoft Teams, WhatsApp) … nach 10 Jahren Jobsharing sind wir natürlich ein eingespieltes Team und es fühlt sich manchmal schon fast wie Gedankenübertragung an, wenn wir uns die Bälle zuspielen. Fatal wäre dagegen Egoismus – der stetige Teamgedanke ist enorm wichtig! 

Welchen Weg seid ihr gegangen, um das Jobsharing-Modell bei Unilever zu platzieren? 

Vor rund 10 Jahren entwickelten wir für uns die Idee; einige Jobshare-Paare gab es bei Unilever aber schon. Die Geschäftsleitung stand der Idee offen gegenüber. Infolgedessen stellten wir sie verschiedenen Führungskräften in Einzelgesprächen und bei entspannter Atmosphäre vor. Wir überlegten uns gut, was für wen wichtig ist, und warum Jobsharing darauf die Antwort sein kann. Klassisches Marketing mit Zielgruppenorientierung :-) Wir feilten an der Realisierung herum, machten uns weiterhin Gedanken, und konnten innerhalb weniger Wochen die Entscheider überzeugen. Als eine Position, die wir uns gemeinsam passend war, vakant wurde, konnten wir als Jobsharing-Tandem beginnen. In der Summe nach sechs Monaten. 

Macht Jobsharing Unternehmen fit für den Arbeitsmarkt der Zukunft? 

Die Welt verändert sich stetig. Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein können, ist ein Schlüssel „diversity“. Das heißt, Mitarbeiter mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Geschlecht und Herkunft werden gebraucht. Beim Jobsharing verdoppelt sich das Know-how – zwei Köpfe denken jeweils über die gleichen Themen und Projekte nach, ohne gleich doppelt viel zu kosten und sind zusammen viel kreativer. Weiterhin müssen hochqualifizierte Mitarbeiterinnen ihren Job nicht mehr aufgeben, nur weil sie eine Familie gründen möchten – sie können bleiben und somit wird der Fachkräfte-Abwanderung entgegengewirkt. Jobsharing bietet auch die Möglichkeit, sich im Urlaub gegenseitig zu vertreten. Der Arbeitsplatz ist also jederzeit besetzt.

Was ist insbesondere für die betreffenden Tandems positiv? 

Wir teilen uns die Verantwortung, coachen uns gegenseitig, haben insbesondere einen interessanten Führungsjob – trotz Kindern. Unsere Vier sind übrigens im Alter von 10 sowie 12 bis 18 Jahren; wir mussten uns nicht zwischen Beruf oder Familie entscheiden. Unsere Ehemänner stehen beide als gleichberechtigte Partner neben uns. Mit ihnen spielen wir uns die Familien-Aufgaben wie Pingpongs immer nach Bedarf hin und her. Außerdem entwickeln wir über das normale Maß hinaus stetig unsere Management-Fähigkeiten weiter – wir sind ja Sparringspartner, die sich gegenseitig coachen! 

Gibt es Nachteile? Habt ihr das Gefühl, ihr verpasst etwas, wenn ihr nur zu 60% arbeitet? 

Anfangs war die Organisation nicht ganz einfach. Man muss überzeugen können; dann läuft das Modell und verändert die Arbeitskultur für viele. Verpassen? Nein, niemals. Ganz im Gegenteil! Wir haben den Raum und die Möglichkeiten dafür, gestalten und entwickeln zu können.  

Ist Euer Jobsharing-Modell im Sinne von “New Work” erfolgreich?  

Inzwischen gibt es im Hause Unilever 30 Jobsharing-Teams. Das Modell bietet die Chance auf und den Verantwortungsumfang von Jobs, die nicht in reiner Teilzeit angeboten werden können – und eben doch alle Freiheiten der Teilzeit! 

Wir sind überzeugt, und bei Unilever ist dies gelebte Praxis, dass jeder Job geteilt werden kann. Entsprechend wird jetzt, von Arbeitgeberseite aus, bei neuen Stellenausschreibungen immer darüber nachgedacht, ob der jeweilige Job in Teilzeit oder eben im Jobshare-Modell gemeinsam von zwei Mitarbeitern besetzt werden könnte. Jetzt stellt sich nur die Frage: Who‘s next? 


Unilever ist mit einem Umsatz von mehr als 50 Milliarden Euro nach Procter & Gamble und Nestlé der drittgrößte Hersteller von FMCG (Fast Moving Consumer Goods) weltweit. Der Konzern entstand 1930 aus der Fusion des britischen Seifenherstellers Lever Brothers mit dem niederländischen Produzenten Margarine Unie. 

Bis heute hat das Unternehmen sowohl Standbeine im Lebensmittel- als auch im Non-Foodsektor. Den wichtigsten Produktbereich stellen heute mit rund 20 Milliarden Euro Jahresumsatz Körperpflegeartikel dar. Dove wird zu den wertvollsten Körperpflege- und Kosmetikmarken der Welt gerechnet. Bei Deodorants (u.a. Axe und Rexona) ist Unilever Weltmarktführer. Getränke (v.a. Teegetränke unter dem Lipton-Label) und Eiscreme sind nach wie vor ein bedeutendes Geschäftssegment und steuern knapp ein Fünftel zum Gesamtumsatz bei. Unilever ist der größte Eiscremeproduzent der Welt. Die wichtigsten Marken in diesem Bereich sind das im Jahr 2000 gekaufte Ben & Jerry’s und die „Heartbrands“-Markenfamilie, die ein globales Logo (ein stilisiertes Herz) eint, die aber unter jeweils lokal verschiedenen Bezeichnungen auftritt – als Langnese in Deutschland. 

Quelle: Statista, abgerufen am 08.03.2018 unter: https://de.statista.com/themen/1647/unilever/ 


Weitere Quellen & Urheber: