Transparenz bedeutet im Nachhaltigkeitskontext weit mehr als bloße Offenheit: Informationen über Ziele, Prozesse und Zielkonflikte müssen verständlich, relevant und nachvollziehbar sein. Vertrauen entsteht dort, wo Reden und Handeln authentisch übereinstimmen – und Stakeholder spüren, dass sie ernsthaft einbezogen werden, nicht nur informiert.

Authentische Transparenz schafft Glaubwürdigkeit: auch durch Unsicherheit, Fehler oder widersprüchliche Entwicklungen zu kommunizieren. Das erfordert Feedback‑Schleifen, Dialogangebote und konsequente Nachvollziehbarkeit.

Vertrauen entsteht durch

  • Konsistenz zwischen Aussagen und Taten
  • Regelmäßige Einbindung über Dialogformate und Beteiligungsprozesse
  • Verantwortungsübernahme bei Fehlern oder Rückschritten
  • Transparenz hinsichtlich Zielkonflikten und wechselnder Rahmenbedingungen

Vertrauensbildung dient nicht nur Reputation, sondern ist gesellschaftliche Basis nachhaltiger Entscheidungen.

Die Rolle der Salienz: Stakeholderintensität steuern mit der Mitchell-Matrix

Das Stakeholder Salience Model von Mitchell, Agle & Wood (1997) nutzt drei Attribute – Power (Macht), Legitimacy (Legitimität) und Urgency (Dringlichkeit) – um festzulegen, welchen Stakeholdern wie viel Aufmerksamkeit Organisationen schenken sollten.

Je mehr dieser Eigenschaften zu einem Stakeholder gehören, desto salient ist er – und desto wichtiger sind Transparenz und aktive Kommunikation im Umgang mit ihm.

Dieses Modell unterstützt damit strategische Entscheidungen: etwa, welche Gruppen prioritär beteiligt oder informiert werden sollten, und welche Formate Vertrauen besonders stärken.

Praxisbeispiele

  • Verwendung offener Stakeholder-Mapping-Tools zur Visualisierung von Gemeinschaftsansprüchen
  • Monitoring verschobener Salienz: z. B. wenn Interessensgruppen neu Aktivitäten entwickeln
  • Implementierung von Feedback‑Systemen („you said – we did“) bei hoher Dringlichkeit & Legitimität

Transparenz und Vertrauen sind kein statisches Versprechen – sie sind ein fortlaufender Prozess des Zuhörens, Erklärens und Einbindens.

Verknüpfte Begriffe

Quellen

  1. Braun-Speck, S. (2024): Stakeholder‑Management im Kontext von Nachhaltigkeit. In: Zukunft gestalten in KMU (siehe Link zum Buch unten)
  2. Mitchell, R. K., Agle, B. R. & Wood, D. J. (1997): „Toward a Theory of Stakeholder Identification and Salience …“ – als Grundlage für das Salience‑Modell. Siehe ResearcheGate

Weiterführend:
Stakeholder Salience Model – erklärt auf stakeholdermap.com

Zum Buch:
https://sii-talents.de/portfolio-item/community-buch-kmu-2024/

 

Hashtags als Satzform:
Transparenz, Vertrauen, StakeholderSalience, Glaubwürdigkeit, StakeholderKommunikation


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